Vitalität, Erneuerung
3.9. – 12.9.
1.3. – 10. 3.
Die Weide liebt das Wasser, sie kann gar nicht nahe genug an ihrem geliebten Element stehen. Wie mit Rüsseln scheint sie mit ihren Wurzeln das Wasser aus dem Bach zu saugen. Der schnellwüchsige Baum strotzt nur so vor Lebenskraft. Abgebrochene Ruten braucht man nur in den Boden zu stecken, schon wurzeln sie wieder an. Die Weide ist zweihäusig, die männlichen und weiblichen Blüten sitzen auf verschiedenen Bäumen. Damit die beiden zusammenkommen, scheiden die Blüten einen süßlichen, klebrigen Nektar aus, der im Frühjahr die eben ausgeschwärmten Bienen heranlockt, diese krabbeln eifrig auf den Blüten herum und bringen so die Pollen auf die Narben. Die kleinen, behaarten Samen gibt sie dem Wind und ist ein Same auf einen geeigneten Platz gefallen, so beginnt er bald zu keimen, ein neues Bäumchen wächst heran. Palmkätzchen werden die Blüten der Weide genannt, sie fühlen sich so weich an wie das Fell junger Katzen. Die Druiden der frühen Kelten hatten die Weide als fünften Baum in ihrem Baumalphabet. Zur Zeit der Weidenblüte feierten sie das Fest der Wiedergeburt der Natur, sie steckten Weidenzweige in den Boden, um die Fruchtbarkeit der Felder zu fördern. Der Palmsonntag mit der Palmweihe, den die katholische Kirche feiert, hat in den alten Fruchtbarkeitsfesten ihren Ursprung. Doch heute stehen die Palmkätzchen für die Palmzweige, die das Volk von den Bäumen brach, um sie beim Einzug Christi auf die Straße zu legen. Die Weide ist ein Mondbaum. Zu diesem erdnahen Gestirn gehört alles schnell Wachsende und Vergehende, alles Weiche, Biegsame, Wässerige und Empfängliche. Das Wort Weide bedeutet so viel wie biegen, winden, flechten. Zur Zeit der Hexenverfolgung suchte man die Hexen unter den Weiden, denn man wusste ja, dass sie ihre Zauberbesen mit Vorliebe aus Weidenruten herstellten. In den nördlichen gemäßigten Zonen gibt es ca. 300 verschiedene Weidenarten. Vom stattlichen Baum bis zum kriechenden Winzling ist alles vertreten. Bei uns kennt man hauptsächlich die Kopf-, Trauer- und Silberweiden. Das Holz ist kein gefragtes Nutzholz, es ist weich und besonders anfällig für Schädlinge. Die Rinde und Blätter der Weide werden bei Fieber, Infektions- und Erkältungskrankheiten, bei Arthritis und Neuralgien zu Heilzwecken verwendet. Die Weide gehört zu den sieben heiligsten Bäumen des Druidenhains.
Im keltischen Baumkreis hat die Weide ihren Platz vom 1. bis 10. März und vom 3. bis 12. September.
Menschen, die im Baumzeichen der Weide geboren sind, kann nichts und niemand aufhalten, ihre einmal gesetzten Ziele zu erreichen und ihre Ideen zu verwirklichen. Sie lassen sich nicht einengen und bewältigen selbst schwierigste Situationen mit verspielter Leichtigkeit und Flexibilität. Sie sind wie ein Fluss, der sich seinen Weg bahnt und um größere Hindernisse einfach herumfließt. Sie sind gute und geschätzte Freunde und lassen ihre Mitmenschen teilhaben an ihrer positiven gelockerten Lebensart. Es fällt ihnen leicht, auch schwierige Probleme anderer zu deren Zufriedenheit zu lösen. In der Gegenwart von Weidemenschen kann man sich gut entspannen, miteinander lachen und Lebensfreude empfinden. Diese Menschen haben die Gabe, das Leben so wie es ist voll zu genießen. Sie sind aufmerksame und treue Partner und Menschen, die der Stimme ihres Herzens folgen.