Geselligkeit, Gerechtigkeit
13.9. – 22.9.
11.3. – 20.3.
Alles an der Linde ist weich und süß, eben lind. Seit uralten Zeiten haben die Menschen die Linde zum klassischen Mittelpunkt ihrer Dörfer und Städte gemacht, und auch die Linde scheint die Nähe des Menschen zu lieben, denn sie wächst nicht gern Baum an Baum gedrängt im Wald. Auf dem Dorfplatz breitet sie sich gewaltig aus, weich und einhüllend breitet sie ihre runde Krone über die unter ihr stehenden Bänke, auf denen die Menschen so nah wie möglich am Busen der Lindenmutter sitzen können, manchmal steht sie da schon seit über tausend Jahren. Ganze Bücher voller Gedichte, Lieder und Sagen sind ihr gewidmet und darüber was sich in ihrem Schatten alles zugetragen hat. Die Linde ist auch der Baum der Liebe, die Germanen verehrten Freya, die Göttin der Liebe und des Glücks in der Linde, später sind dann daraus die Maria-Linden geworden. Die Linde, als Baum der Liebe, trägt Tausende von kleinen Herzen an ihren Zweigen. Ihre unregelmäßig geformten Blätter haben genau die Form des menschlichen Herzens. Die Linden bilden die eigene
Familie der Lindengewächse. Die gemeinsamen Merkmale sind: viele in Gruppen stehende Staubbeutel, ein verzweigter, abgeflachter Blütenstand, fünf Kelch- und Blütenblätter, ein Fruchtknoten mit fünf Fruchtblättern und eine Frucht mit ein bis drei Samen. Von den etwa 400 Lindenarten, die hauptsächlich in den Tropen vorkommen, sind vier bei uns heimisch. In der warmen, milden Sommerluft locken die Linden die Bienen mit ihrem besonders süßen und duftenden Nektar, und das tiefe Summen vieler tausend Bienen, die sich an den bis zu 60 000 Blüten laben und sie dabei auch bestäuben, erfüllt die Luft. Für die Germanen war die Linde auch der Gerichtsbaum, unter dem ihre Gerichtsverhandlungen und Thingversammlungen abgehalten wurden. Freyas Baum, so glaubten sie, könne bewirken, dass die reine Wahrheit ans Licht komme.
Das Holz der Linde ist biegsam und weich und eignet sich sehr gut für Schnitzereien.
Astrologisch wird die Linde der Venus zugeordnet.
Die Linde hat ihren Platz im keltischen Baumkreis vom 11. März bis 20. März und vom 13. bis 22. September.
Es sind gesellige Menschen, die im Baumzeichen der Linde geborenen. Ihr warmes, freundliches Wesen macht, dass sie bei ihren Mitmenschen sehr beliebt sind. Sie sind ideale Helfer, wenn ein Streit geschlichtet werden soll, da ihr Sinn für Gerechtigkeit unbestechlich und klar ist. Sie dulden einfach keine Ungerechtigkeit. Ihre Gabe, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, gibt ihnen Mitgefühl und hilft ihnen, eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Lindenmenschen lassen sich nicht leicht aus ihrer Ruhe bringen, obwohl sie gesellig sind, haben sie doch auch den Abstand, ein Zuschauer zu sein für alles was um sie herum passiert, wie die Linde auf dem Dorfplatz. Sie sind beständig und aufmerksam, zuverlässige Freunde und treue Partner, die, wenn sie sich zu etwas entschieden haben, auch dazu stehen. Die tiefe Verbundenheit zu ihren Mitmenschen gibt den Lindenmenschen etwas Lichtes und Herzliches in ihrer Ausstrahlung. Wahrhaftig ein Mensch im Dienste der Nächstenliebe.